Heilbronner Stimme, 21.02.2016
Für den Verein soll´s rote Rosen regnen
Ellhofen Liederkranz feiert vor großem Publikum seinen 140. Geburtstag
Von Roland Kress
Mit einer musikalischen Reise durch Europa und Amerika feierte der Liederkranz
Ellhofen in der gut besuchten Gemeindehalle sein 140-jähriges Bestehen.
Als Gäste auf der Bühne präsentierten sich die Chorgruppe Aufwind aus Heilbronn-Biberach und das Weinsberger Ballettstudio.
„Heute möchte ich kein normales Grußwort halten. Da müssen Lieder mit rein“, eröffnete Bürgermeister Wolfgang Rapp seine Geburtstagsglückwünsche. „Mit 140 Jahren, da fängt das Leben an“, gratulierte er in abgewandelter Form mit dem Udo-Jürgens-Liedtitel und ließ dann in Anlehnung an Hildegard Knef für den Verein die roten Rosen regnen.
Was folgte war eine über dreistündige, unterhaltsame und kurzweilige Feier, die vom Vorsitzenden August Muhler moderiert wurde. Aufmerksam verfolgte das Publikum seinen Rückblick auf die vergangenen' 140 Vereinsjahre, in denen man mehrmals kurz vor dem Aus gestanden hatte. Das „Aus“ scheint aber aktuell kein Thema mehr zu sein. Wer an diesem Abend in den Publikumsreihen mit dabei war und die aktiven Sänger auf oder vor der Bühne miterlebt hat, spürte: Dieser Verein lebt. Er macht Spaß und sprüht vor Lebensfreude.
Schlager „Wir zwei fahren irgendwo hin“: Mit dem bekannten Schlager von Peter Rubin aus dem Jahre 1973 eröffnete der gemischte Chor unter der Leitung von Spiros Mouchagier seine Musikbeiträge. „Er ist ein Glücksgriff für uns“, lobte der Vereinschef den Dirigenten, der seit elf Monaten als musikalischer Leiter verantwortlich zeichnet.
Zusammen mit Heidrun Dierolf am Klavier präsentierte sich der Chor bei den Liedervorträgen als harmonische Einheit. Mit „La Mer“, „Südliche Nächte“, „Capri Fischer“ und dem fetzigen „Schuld war nur der Bossa Nova“ überzeugten die über 30 Sängerinnen und Sänger.
„Viele Jahre besteht diese Freundschaft“, kündigte der Liederkranz-Chef das Weinsberger Ballettstudio an. Unter der Federführung von Renate Lindner-Klodt gefielen die Frauen mit zwei flott vorgetragenen Tanzbeiträgen. „Eine Augenweide“, lobte der Moderator.
Nicht fehlen bei einem Liederkranz-Event darf der Männerchor Spätlese mit Frontmann Günter Sigloch. Gern gehörtes wie „Wochenend und Sonnenschein“, „Spanische Nächte“ und nicht zuletzt ein fröhliches „Carambo, Caracho, Karutschi“, bei dem das Publikum gerne mitsang, spiegelten die gute Laune der Gäste wieder.
Dann heißt es: Bühne frei für die Chorgruppe Aufwind aus Heilbronn-Biberach. Unter der Leitung von Thorsten Grüger und mit Natalia Gluschkow am Klavier setzten die Gäste mit „Aux Champs Elysee“, einem „Forrest-Gump-Medley“ und südamerikanischem „Copacabana“ die nächsten musikalischen Glanzlichter.
Die Lacher auf seiner Seite 'hatte Günter Sigloch beim humorvollen Sketch „Das Fundbüro“. Mit einem zweiten Musikblock ging es auf die Zielgerade der Geburtstagsfeier, die mit einem feurigen „Haya“ aus dem Ungarischen Tanz von Johannes Brahms einen begeisterten Schluss fand.
Verstärkung Nach 140 Jahren schaut der Liederkranz zuversichtlich in die Zukunft. Auch dank der Unterstützung von Sängerinnen und Sängern aus Affaltrach, die sich
nach der Auflösung ihres Liederkranzes dem Chor in Ellhofen angeschlossen haben. Mit ihren Anteil an der gelungenen Feier hatten Ralf Otterbacher (Technik), Hannelore Kirk (Blumendekoration) und die Sulmtalnarren, die für die Bewirtung zuständig waren.
Zahlen zum Gesangverein:
Aktuell hat der Liederkranz Ellhofen 33 Sängerinnen und Sänger. Unterstützt wird der Verein außerdem von 58 fördernden Mitgliedern. Seit Oktober 2014 steht August Muhler (69) an der Vereinsspitze. Und seit Februar 2015 ist Spiros Mouchagier Dirigent in Ellhofen. Zuvor war der 45-jährige studierte Komponist in Düsseldorf, Leipzig und Eschwege tätig. Jetzt lebt er in Heilbronn und ist Lehrer an der Freien Waldorfschule.